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  • andreamaddaluno

Ein Impuls zum Thema Regeln

Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema Regeln in der Arbeitswelt: Was ist eine gute Regel, welche Regeln werden benötigt, wie viele Regeln oder doch weniger Regeln? Die brand eins-Ausgabe (07/2021) mit ihrem Scherpunkt zum Thema Regeln hat meinen Fokus geschärft und einige meiner Unklarheiten beseitigt.


Auf der Suche nach der guten Regel, müsste man erst mal das Wort Regel definieren. Regula lat. für Richtlinie bzw. Maßstab definiert schon ziemlich genau, was gemeint ist. Eine Richtung, eine Messlatte ein Ziel, das erreicht werden soll, dessen Richtung aber definiert werden kann und dessen Auslegung noch Spielräume offenlässt. Im Gegensatz dazu die Weiterführung des Begriffs als Norm und am Ende das Gesetz. Regeln sind auch aus der heutigen diversen Arbeitswelt kaum wegzudenken. In der Arbeitswelt von heute befinden wir uns in einem Korsett aus gesetzlichen Vorgaben, gesellschaftlichen Normen und Einzelinteressen, die es gilt, mittels Regeln in ein passendes Format zu gießen, damit diese für Organisationen handhab- und lernbar gemacht werden.


Eine gute Regel gibt es nicht vorgefertigt, sondern muss von Organisationen, Abteilungen, Gruppen, und Teams definiert, evaluiert und ggf. auch immer wieder angepasst werden.

Eine Regel ist gut, wenn sie Freiräume schafft und Verbindlichkeit. Sowohl als auch. (brand eins 07/21)

Welche Regeln es in einer Organisation geben muss und wer Regeln definiert, ist abhängig von der Struktur der Organisation aber auch von gesellschaftlichen und politischen Normen wie man an Beispielen der Flexibilisierung von Arbeitszeit, Homeoffice oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehen kann. Eine Regel ist dazu da, sich an ihr zu orientieren, und nicht bis ins kleinste Detail an ihr zu kleben. Die Gestaltungsfreiheit von Regeln hat in jedem Fall Auswirkungen auf den persönlichen, gesellschaftlichen und auch wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens.


Da Regeln beliebig definiert werden können, ergeben sich Fragen wie „Wie viele?“ oder „Wie wenige Regeln sind nötig?“ Nun, das sehe ich als eine Gratwanderung. Zu viele Regeln bedeuten eventuell ein zu starres Gefüge, in dem man sich verlieren kann und viele Potentiale auf der Strecke bleiben. Zu wenige Regeln könnte bedeuten, dass zwar Individualität und Kreativität gefördert werden, andererseits ein Gefüge fehlt, das Organisationen zusammenhält. Die perfekte Anzahl und Art von Regeln wird man vermutlich nicht finden, aber es erscheint mir vor allem wichtig zu erwähnen, dass Regeln von ihren Anwendern verstanden werden müssen. Die Regel muss klar definiert sein, die Hintergründe müssen transparent und nachvollziehbar sein, sie sollte erkennbar und verbindlich sein. Nur dann hat die Regel eine Chance als gute Regel wahrgenommen zu werden.


Ein Abschlusszitat aus der brand eins-Ausgabe 07/21 (S. 33): … wichtig sind klare Regeln, unter denen sich Vielfalt und Märkte entwickeln können. Verständliche, nachvollziehbare Regeln sind die Grundlage echter Demokratie und innovativer Gesellschaften. Weniger Willkür bedeutet mehr Freiraum, mehr Qualität. Im Staat. Und bei der Arbeit.“


In diesem Sinn freue ich mich, Unternehmen auf ihrem Weg durch Veränderungsprozesse und in eine moderne Arbeitswelt zu begleiten.


Weitere Infos über ähnliche Themen und mich finden Sie auf: www.andrea-maddaluno.at; Bild: © Jodie Cook / unsplash







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