Vor einiger Zeit las ich in einer brand eins Edition zum Thema Neue Arbeit (Heft 2/2018) einen Artikel zum Thema: Ziel verfehlt: entlastete Führungskräfte – motivierte Mitarbeiter. Als ich neulich mit einer Abteilungsleiterin eines mittelständischen Unternehmens zum Thema Zielvereinbarungen zwischen Führungskräften und Mitarbeiter*innen sprach, wurde mir klar, wie präzise der Artikel die Situation vieler Unternehmen widerspiegelt.
Zielvereinbarungen stellen in vielen Unternehmen ein jährliches Ritual zwischen Führungskraft und Mitarbeiter*innen dar. Gemäß Peter F. Druckers Management by Objectives (1954) werden Zielvereinbarungen auch heute noch häufig zur Umsetzung von Unternehmenszielen verwendet. Nur, in den meisten Fällen werden viel zu viele Ziele vereinbart, die nicht genau genug formuliert sind und am Ende des Jahres nicht oder nur teilweise nachverfolgt werden, um gleich wieder neue Ziele zu vereinbaren. Gemäß einer Studie können nur ein Drittel der Mitarbeiter*innen und die Hälfte der Führungskräfte die Ziele benennen, die sie Anfang des Jahres vereinbart hatten.
Zeit, diese Methode weiterzuentwickeln und damit viel mehr erreichen.
Ein Ansatz wäre, die jährlichen Ziele nicht nur unter vier Augen, sondern im Team oder innerhalb der Abteilung quer über alle Hierarchien zu besprechen, was für Transparenz und Orientierung steht. Zielvereinbarungen setzen Ehrlichkeit, Vertrauen und Partnerschaftlichkeit voraus. Das Instrument sollte nicht nur nach Leitfaden angewendet werden, sondern es geht darum, im Austausch zu stehen und sich gegenseitig ernst zu nehmen. Wenn auch noch ein motivierendes Umfeld geschaffen wird und Führungskräfte am Weg zum Ziel unterstützend beiseite stehen, dann können Ziele auch erreicht werden.
Ein anderer Ansatz wäre, Zielvereinbarungen gänzlich abzuschaffen und auf die Erfolge der abgelaufenen Periode zu sehen. Anstelle von jährlichen Zielformulierungen für die Zukunft auf erfolgreiche Projekte der jüngsten Vergangenheit blicken.
"Zwei sehr interessante und wirkungsvolle Ansätze, um Mitarbeiter*innen zu motivieren und einen positiven Effekt für sich selbst und das Unternehmen zu schaffen."
Weitere Infos über ähnliche Themen und mich finden Sie auf: www.andrea-maddaluno.at
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